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1. Alte Geschichte - S. III

1879 - Dillenburg : Seel
Vorwort. Wenn es der Unterzeichnete hiermit unternimmt, ein Lehrbuch der Geschichte für Präparauden-Austalten der Oeffeutlichkeit zu übergeben, so ist er sich der entgegenstehenden Bedenken und der obwaltenden Schwierigkeiten wohl bewußt. Von verschiedenen Seiten ist es nicht nur bezweifelt, sondern geradezu verneint worden, daß es nöthig sei, für die Präparanden-Bilduug eigne Lehrbücher zu besitzen. Aber der Umstand, daß die Vorbildung der Präparanden durch die allgemeinen Bestimmungen vom 15. October 1872, noch mehr durch den vou Sr. Exeellenz dem Herrn Minister Dr. Falk im Octoberheft des Centralblattes pro 1878 veröffentlichten Normal-Lehrplan für Prä-paranden-Anstalten mehr, als dies früher der Fall war, in bestimmte Grenzen gewiesen worden ist, ferner die meist so sehr ungleiche Vorbildung der die Präparauden-Austalten besuchenden Schüler, hauptsächlich aber die Eigenthümlichkeit der Zwecke und Ziele des Geschichts-Unterrichts in den genannten Anstalten und die dadurch bedingte Eigenart der Wege — das alles ist wohl Grund genug, den Präparanden-Anstalten eigens für sie bearbeitete Lehrbücher zu bieten. Daß die Vorbildung der Präparanden noch vielfach hinter den berechtigten Anforderungen zurückbleibt, daran trägt wohl nicht zum kleinsten Theile die Verschiedenheit der im Gebrauche befindlichen Lehrbücher die Schuld. Wo für eine Gattung von Schnlanstalten gute, eigens für sie bearbeitete Lehrbücher vorhanden sind, da wird ein ruhiges, sicheres Fortschreiten im Unterricht wesentlich erleichtert, wie dies z. B. bei

2. Alte Geschichte - S. 53

1879 - Dillenburg : Seel
— 53 — am meisten fühlbar. Dort war aller Wohlstand vernichtet, Handel und Gewerbe lagen darnieder. Jeder dachte nur an sich, nicht an die Wohlfahrt des Staates; alle edleren Regungen waren durch Selbstsucht erstickt; selbst die Religion hatte ihren Einfluß verloren. Neben hoher Bildung fand man Rohheit und Unsittlichkeit. Zur Herbeiführung und raschen Verbreitung dieser Sittenverderbnis hatten hauptsächlich die Sophisten beigetragen, welche durch Redekünste, durch Trugschlüsse und Spitzfindigkeiten die Wahrheit in Irrthum und die Lüge in Wahrheit verkehrten. Sie lockten reiche Jünglinge an sich, prägten diesen ihre falschen Lehren ein und trugen auf diese Weise ihre Sinnesgenuß und Befriedigung der Begierden predigende Weisheit ins Volk. Zu diesen Sophisten gehörten besonders Gorgias, Protagöras und Hippias. b. Sokrates. Den Sophisten und ihren Lehren gegenüber 469 stand ein Mann, „der die Verirrungen seiner Zeit erkannte, der die Hs geistigen Büttel besaß, die Irrthümer zu bekämpfen und der seines 399 Berufes, zu retten und zu helfen, so gewiß war, daß er bnfür Css;r* zu leben und zu sterben bereit war."*) Dieser Mann war So-kr ates. Er war der Sohn eines Bildhauers und erlernte in feiner Jugend auch die Bildhauerei. Von feinem dreißigsten Jahre an wandte er sich dem Studium der Philosophie zu. Die tiefen Schäden feiner Zeit erkennend, arbeitete er zunächst an seiner eigenen Besserung und Veredlung. Er befleißigte sich der größten Mäßigkeit in Nahrung und Kleidung, härtete durch einfache Lebensweise feinen Körper derart ab, daß er alle Anstrengungen mit Leichtigkeit ertragen konnte; gegen sich selbst war er sehr strenge und aufmerksam, daß er in keine Rohheit und Ungehörigfeit gegen seine Mitmenschen verfiel. Auch er zog Jünglinge an sich und suchte in ihnen das Gefühl für Religion, Wahrheit, Recht und Sittlichfeit zu wecken. Von diesen Schülern erfuhr er die größte Siebe; einer derselben, Alcibiades, rettete ihm in einer Schlacht unter eigener größter Gefahr das Leben. Er lehrte feine Weisheit nicht in öffentlichen Vorträgen, sondern durch Fragen und Antworten auf der Straße, auf dem Felde oder in den Werkstätten der Handwerker. Mit geschickten Fragen fnüpfte er an ein gehörtes Wort, an eine soeben ausgesprochene Meinung an und leitete so den Gefragten direkt zur richtigen Erfenntnis, oder er beließ denselben auf feiner falschen .Ansicht, leitete ihn aber durch Fragen *) Weber.

3. Alte Geschichte - S. 72

1879 - Dillenburg : Seel
Feuer von jungfräulichen Prie-sterinnen, Vestalinnen genann t, unterhalten wurde. Die Vestalinnen standen in hohem Ansehen und hatten bedeutende Vorrechte. Als Göttin des Glückes verehrte man Fortuna, welche ihre Aussprüche durch Loose ertheilte. Der Gott des Krieges war Mar s; ihm war der Wolf heilig. — Wie die Griechen, so verehrten auch die Römer ihre Gottheiten durch religiöse Feste, durch Opser und Waschungen. Um den Willen der Götter zu erforschen, beobachtete mau den ?janu0 Flug heiliger Vögel oder das Fressen der heiligen Hühner. Die Zukunst wurde von den Sibyllen geweißagt, und diese Weißagnngen uahm man in die heiligen, die sog. sibyllinischen Bücher aus. An der Spitze des gesammten Religionswesens standen die Pontisrces, die Wächter über Religion und Ausübung derselben; ihr höchster war der Poutisex Maximus. Jede Gottheit hatte einen oder mehrere Priester, welche die heiligen Gebräuche ausführten und die Opfer darbrachten. Neben den obeu genannten Göttern hatte man später noch andere Gottheiten, wie: Victoria, Fides, Concordia n. a. — Im Gegensatz zu dem griechischen Cultus kannten die Römer keine Götter in Menschengestalt. In allem sah der Römer Gottheiten oder Aeußerungen derselben; „der Himmel, die Erde, die Lust, das Wasser, alles wimmelte vou göttlichen Wesen."*) Jede Veränderung in der Natur, das Wachsen und Abnehmen, das Geborenwerden und Sterben war ihm die Aeußerung einer göttlichen Kraft; aber er ahnte nur die Gottheit, er schaute sie uicht. Diese Eigenthümlichkeit im Verhältnisse des Römers zu seinen Göttern erklärt es auch, daß die Römer nicht wie die Griechen eine eigene Mythologie, Götterlehre, haben. *) Weber.

4. Alte Geschichte - S. uncounted

1879 - Dillenburg : Seel
an, die ihn zu der Anordnung veranlaß: haben, die einzelnen Abschnitte der preußischen Geschichte in die deutsche Geschichte da einzulegen wohin sie der Zeit nach gehören. Er sagt dann weiter: „Die Befürchtung daß der dieser All der Behandlung das scharfe Auseinanderhalten der beiden Gebiete erschwert werde und daß vielleicht unklares Vermischen beider mochte herbeigeführt werden, hat sich als nicht zntressend erwiesen; im Gegentheil, die preußische Geschichte wurde durch die jedesmal vorher behandelten Abschnitte der deutschen Geschichte näher beleuchtet, so daß sie im Zusammenhang mit dieser nur noch klarer und verständlicher wird Mehrjährige Erfahrung hat die Richtigkeit dieser Behandluugsweise bestätigt." >r_as Merkchen i|t unmittelbar ans der Praxis hervorgegangen und ist in der Bearbeitung den allgemeinen Bestimmungen vom 15. October 1872 sowie dem Normallehrplan für Präparanden-Anstalten vom October 1878 entsprechend. Daß es dem Herni Verfasser, der von dem Wunsche beseelt ist m diesem Lehrbuch einen Beitrag zu einer besser werdenden Vorbildung für den hochwichtigen Lehrerberuf zu bieten, gelungen ist, die gestellte Aufgabe zu losen, beweist wohl die günstige Aufnahme, welche der 1. Theil des Merkchens bei seinem Erscheinen gefunden hat. Nicht nur vortheilhafte Beurtheilungen von angesehenen Schulmännern wurden ihm zu Theil, sondern es ist ihm auch bereits gelungen, sich die Einführung in einigen Praparanden-Anstalten zu erwerben. Herr Seminardir.ector Richter zu Dillenbnrg, der das Werk im Maim-scnpte einer Prüfnng unterzogen, hat seine Anerkennung über dasselbe ausgesprochen. Von anderer Seite wird geschrieben: „Das Buch zeichnet sich aus durch seine außerordentliche Klarheit, Deutlichkeit und übersichtliche Anordnung. " Ein weiteres Urtheil lautet: „Daß das Buch von einem Manne stammt, der den hohen Werth des Lehrerberufes richtig erkennt, davon zeugt sein klarer Ausdruck, wodurch es auch schwächeren Schülern möglich wird, sich ein klares Bild der Thaten der Vorzeit zu erwerben. Daß das Werkchen mit vielem Verständnis und vieler Einsicht, mit Fleiß und Eifer bearbeitet ist, daß muß auch der übelwollende Kritiker bezeugen/ Der Dirigent einer Präparanden-Anstalt schreibt: „Das Geschichtswerk-chen gefällt mir in seiner frischen Erzählungsweise und seiner ganzen Anlage nach so gut, daß ich dasselbe unbedingt in meiner Anstalt einführen werde." Die „Katholische Zeitschrift für Erziehung und Unterricht" urtheilt: „Der Verfasser bietet hier ein Büchlein, das zum Unterricht in der Geschichte bei den Präparanden vollständig genügt, die Stoffwahl ist eine zweckmäßige ; die Ausführung hält die Mitte zwischen zu großer Ausführung und zu knapper Form." Ich empfehle das Werkchen einer geneigten Aufmerksamkeit und bin gerne bereit, bei beabsichtigter Einführung ein Freiexemplar zu liefern. Dillenbnrg, im August 1879. ß. Seel, Verlagshändler.

5. Alte Geschichte - S. 24

1879 - Dillenburg : Seel
— 24 — völkerung gehabt. Waren es doch nicht blos Leibesübungen, die dem Zuschauer geboten wurden; oft erstrebten sich diese Festspiele besonders auf Kunst und Wissenschaft. Welche Bedeutung diesen Festspielen von den Griechen selbst beigelegt wurde, ergibt sich daraus, daß man nach der regelmäßigen Wiederkehr derselben die Zeitrechnung bestimmte, In Olympia wurden diese Spiele alle 4 Jahre gefeiert, und diesen Zeitraum nannte man eine Olympiade. Die erste Aufzeichnung der olympischen Spiele geschah im Jahre 776 v. Chr. Außer den olympischen Spielen gab es noch die pythischen Spiele zu Delphi, die isthmischen Spiele zu Korinth und die nemeischen Spiele bei Nemea in Argolis. — Bei den Spielen selbst führten Kampfrichter den Vorsitz und wurden nur männliche Zuschauer zugelassen. Bei Olympia waren zwei Bahnen eingerichtet, die eine, Hippödro mos, sür das Wettrennen zu Pferd und zu Wagen, die andere, das Stadion, für das Pentathlon (d. h. für 5 Uebungen) für Wettlauf, Ringen, Faustkampf, Discus- (Wurfscheiben-) und Speerwerfen, und für das Pankration, d. H. die Verbindung des Fauftkampses mit dem Ringen. Der Preis des Siegers war ein Oelkranz; in Athen wurden die Sieger lebenslänglich aus Staatskosten im Prytanenm gespeist. 2. Das Heroen-Zeitalter. Die älteste Geschichte Griechenlands knüpft an die Thaten einzelner Helden oder Heldengeschlechter an, welche sich durch Erlegen wilder Thiere und Ungeheuer, Bekämpfen feindlicher Helden oder durch Ausrotten von Räubern um das Land verdient gemacht hatten. Sie gründeten Städte und Dörfer und förderten so das Gemeinwohl und die Cultur des Landes. Die Helden der ältesten Zeit schon Zeigen neben ihrem Heldenmnthe, ihrer Kühnheit und Verwegenheit die ersten Keime von Gesittung, von Humanität, von Achtung und Scheu vor den Göttern. Die Helden betrachtete man als Halbgötter, als ein Vermittlnngsgeschlecht Zwischen den Göttern und den Menschen. Die griechische Sage erwähnt hauptsächlich zwei derselben: Herkules (Herakles) und Thes ens. a. Herkules. Herkules galt als das Ideal der menschlichen Kraft und Vollkommenheit und eines Lebens, das dem Wohle der Mitmenschen geweiht war. Er war der Sohn des Zeus und der Alk mene, Königin von Theben. Hera, die

6. Alte Geschichte - S. 108

1879 - Dillenburg : Seel
— 108 — und Reinheit der Sitten verschwand mehr und mehr und machte einer Sittenverderbnis Platz, welche auch durch die nach Rom gebrachten Werke griechischer Bildung in Kunst und Wissenschaft nicht vermindert werden konnte; auch die Strenge der Censoren • (derjenigen Senatsmitglieder, welche über die Sitten Zu wachen hatten) wie eines Cato, hatte nicht den beabsichtigten Erfolg. Der alte, feste Rechtssinn der Römer war gebeugt; die früher von den Plebejern unter schweren Opfern erkämpfte Rechtsgleichheit der Stände wich der durch Versprechungen und Bestechungen erkauften Vorherrschaft der patrizischeu Familien. Letztere ließen ihre Arbeiten nicht mehr durch römische Bürger, sondern durch die zu Tausenden in Rom eingeführten Sclaven verrichten, so daß das Volk immer mehr in Armut versank. Daher kam es, daß das Volk den Bestechuugsversuchuugeu nicht widerstand, sondern der Käuflichkeit und Feilheit verfiel. Diese Uebelstände führten zu den gracchisch en Reso rmv ersuchen, so genannt von ihren Urhebern, den beiden Brüdern Tiberius und Cajus Gracchus. Die beiden Brüder waren die Söhne der Cornelia, der vortrefflichen Tochter des älteren Scipio Afrikanus. Diese gab ihren beiden Söhnen und der Tochter Sempronia die vortrefflichste Erziehung. Ais sie einst von einer reichen Römerin besucht tourbe und diese ihr ihre Schmucksachen und iverth-volleu Steine zeigte, antwortete sie auf das Befrageu berfelbeu uach ihren Kostbarkeiten, tnbem sie auf ihre Kinder hinwies: „Hier mein Schmuck, hier meine Kostbarkeiten." Die Tochter Sempronia würde die Gemahlin des Scipio Afrikauus Minor. — Cornelia trieb ihre Söhne fortwährenb zu großen Thaten an, und ba ihnen der Weg zu Kriegsruhm durch ihren Schwager Scipio verlegt war, so zeigte sie ihnen den Weg, durch weise Gesetze dem Volke nützlich und bei bet Mit- und Nachwelt berühmt zu werben. Der ältere der beiden Brüder, Tib erius Gracchus, wußte 133 sich im Jahre 133 v. Chr. das Volkstribunat Zu verschaffen, und «-Chr. sofort beantragte er die genaue Ausführung der liciuischen Ackergesetzgebung durch eine billige Vertheilnng der Staatsländereien, um dadurch der drückenden Armut des Volkes Zu wehren. Sein College, der Tribun Octavianns, der von den Patriziern bestochen worden war, widersetzte sich dem Antrage und war durch die flehentlichste Bitte, ja selbst durch die Thränen des Tiberius nicht zum Nachgeben Zu bewegen. Da veranlaßte Tiberius, um seinen Antrag durchzubringen, daß Octavianus von der Volksversammlung abgesetzt wurde. Damit aber hatte er sich gegen ein Grundgesetz der römischen Republick, die Unabsetzbarkeit der Tribunen, vergangen, so daß das Volk schon anfing, irre an ihm zu werden. Als der Senat die Ausführung seines zum Gesetz

7. Alte Geschichte - S. 3

1879 - Dillenburg : Seel
— 3 — Nieter, Baumeister. Die zweite Kaste war die Krieg er-Kaste. Die Krieger lebten von dem Ertrage der Ländereien, welche ihnen der Staat zur Bewirthschaftuug überließ. Aus dieser Kaste wurde der König gewählt: dennoch war sie der Priefterkaste untergeordnet. Die dritte Kaste war die der Ackerbauer oder Riuder-hirten. Zu der vierten Kaste, derjenigen der G ew erb treib enden, gehörten Handwerker, Künstler, Kaufleute. Jeder durfte nur ein Gewerbe treiben, welches jedesmal vom Vater aus den Sohn überging. Die technischen Fertigkeiten der Egypter waren schon im hohen Alterthum berühmt. In Folge des Verkehrs mit andern Völkern entstanden zwei andere Kasten, die der Nilschiffer, welche sehr zahlreich war, und die der Dolmetscher <1. Mos. 42, 23), welche aus Griechen bestand und als Handlanger und Makler im Verkehr mit Fremden diente. Die letzte Kaste war die der Schweinehirten. Diese wurden für unrein gehalten und durfteu keinen Tempel betreten. e. Religion der Egypter. Die Religion der Egypter war die heidnische: sie hatte eine astronomische und astrologische Grundlage. Der Cultus bestand in der Anbetung der in der Natur wirkenden großen Kräfte, welche entweder wohlthätig, Segen und Mris. Isis. Nutzen bringend, oder nachtheilig, Verderben und Schaden anrichtend, wirkten. Diese Naturkräfte dachten sie sich als Personen, mit Bewußtsein und Willen begabt. Sämmtliche Götter zerfielen in drei Kreise. Den ersten, höchsten Kreis bildeten 1*

8. Alte Geschichte - S. 58

1879 - Dillenburg : Seel
— 58 — 1j. Griechisches Leben in Kunst und Wissenschaft. (Seit den Zeiten des Perikles.) Schon oben ist darauf hingewiesen worden, daß die Griechen nicht nur eine außerordentliche geistige Befähigung, sondern auch große Neigung und lebhafte Empfänglichkeit für alle Gebiete der Kunst und Wissenschaft besaßen. Die dem Perikleischen Zeitalter angehörenden Coryphäen der Malerei, Bildnerei, und Baukunst sind schon oben erwähnt worden, und es erübrigt daher nur noch einen kurzen Blick auf die Hauptvertreter der Wissenschaften und Dichtkunst seit jener Zeit zu werfen. Die lyrische Poesie war schon im goldnen Zeitalter im Abnehmen begriffen. An ihrer Stelle entwickelte sich die dramatische Poesie, welche in Folge ihrer Verwendung bei religiösen Festen zu ihrer höchsten Ausbildung gelangte. Zu den Dichtern dieser Gattung gehörte Aeschylns (500), welcher echte Vaterlandsliebe mit wahrer Religiösität verband; er ist der Schöpfer der Tragödie; — Sophokles (450), der die dramatische Poesie zur höchsten Blüte erhob; — Euripides (420), der mehr durch geistreiche Rhetorik, als durch Idealität glänzt. Auf dem Gebiete der Wissenschaften sind zuerst die Geschichtschreiber zu erwähnen und unter ihnen Herodot (450); er hat zuerst eine zusammenhängende Darstellung der Geschichte von den ältesten Zeiten an bis zur Schlacht bei Mykale gegeben, weshalb er der Vater der Geschichte genannt wird. In Beobachtung und Schilderung der Charaktere, sowie in Redegewandtheit übertraf ihn bald Thneydides (435); von ihm haben wir die Geschichte der ersten 21 Jahre des peloponnesifchen Krieges. Auf ihn folgte Leuophon (400), welcher jedoch seine Vorgänger nicht erreichte. In der Philosophie sind zunächst Pythagoras und seine % Anhänger zu erwähnen; Pythagoras hatte in Kronon in Unteritalien eine eigne Schule errichtet; die Schüler schwuren auf das Wort des Meisters. In Athen traten noch während und nach dem peloponnesifchen Kriege die Sophisten auf, deren Hauptvertreter oben ebenfalls bereits genannt find. Bekämpft wurde das System der Sophisten von Sokrates und feinen beiden bedeutendsten Schülern Pläto und Aristoteles. Letzterer war der Lehrer Alexanders des Großen. In der Redekunst that sich besonders hervor Demosthenes.

9. Alte Geschichte - S. 107

1879 - Dillenburg : Seel
— 107 — belagern wollte, erschien ein römischer Gesandter und forderte von ihm die sofortige Räumung Egyptens. Da Antiochns darauf nicht eingehen wollte, nahm der Gesandte einen Stab, zog einen Kreis um deu König und gebot ihm, den Kreis nicht eher zu verlassen, bis er sich entschieden habe. Da willigte Antiochns in die Forderung der Römer; er räumte Egypteu, ließ aber aus dem Rückwege seine Wuth an Judäa aus, wo er die bekannte heftige Verfolgung ins Werk setzte, welche die Erhebung der Maccabäer veranlaßte und dazu führte, daß die Römer auch die Herrschaft über Palästina erlangten (s. u.). c. Makedonien und Griechenland römische Provinzen. In Macedonien hatte sich ein Mann unter dem Namen Philippus die Herrschaft angemaßt und erhob sich, um das unabhängige Königreich wieder herzustellen, gegen die Römer; es gelang ihm auch, einige römische Heere zu schlagen. Bald aber unterlag er; er wurde von dem Consnl Mettellus besiegt, und Macedonien wurde zur römischen Provinz gemacht. 148 Zwei Jahre später erging es dem griechischen Staatenbunde ebenso. Zwei Häupter des Bundes hatten diesen zum Kriege gegen Rom gereizt. Das eine Bundesoberhaupt wurde von dem oben genannten Metellus, das andere von dem Consul Mumm ins geschlagen. Letzterer zerstörte hierauf im folgenden Jahre 146 v. Chr. Korinth und machte Griechenland (d. H. nur Hellas und den Peloponnes, da Epirus und Thessalien zu Macedonien kamen) unter dem Namen Achaja zur römischen Provinz. Nach etwas mehr als einem Jahrzehnt (133) fiel auch Sp anien nach dem sog. nnmantinischen Kriege, welcher zehn Jahre währte und mit der Eroberung und Zerstörung der Stadt Numantia endigte, ganz in die Hände der Römer. Im Jahre 133 starb auch Att alus Iii. vou Pergamum, welcher in seinem Testamente Rom zur Erbin seines bedeutenden Reiches eingesetzt hatte. Damit war Rom Herrin von ganz Kleinasien, welches als römische Provinz den Namen Asia erhielt. 9. Rom's Entartung. a. Die gracchischen Reformen. Die Ausbreitung Rom's nach Osten und Westen war von den unheilvollsten Folgen für Rom; mit der immer weiter sich ausdehnenden Weltherrschaft hielten asiatische Weichlichkeit, Schwelgerei und zügellose Ueppigkeit ihren Einzug in das römische Volk; die frühere Einfachheit

10. Alte Geschichte - S. 131

1879 - Dillenburg : Seel
— 131 — Zu ihren unrühmlichen Eigenschaften sind zu zählen: 1. Die Völlerei und Trunksucht. Meth und Bier wurden gar oft unmäßig von ihnen getrunken. Tag und Nacht hintereinander fort zu trinken, galt nicht etwa als Vorwurf. Bei ihrer Trunkenheit kam es vielfach zu Zwistigkeiten, welche meist mit Verwundung und Todtschlag endeten. Auch Ehebündnisse und Friede mit dem Feinde wurden bei Trinkgelagen berathen und beschlossen. Alle Rathsversammlungen waren mit Gelagen verbunden, doch wurde das, was beschlossen worden war, am andern Tage nochmals berathen; „sie rathschlagten, wenn sie zur Verstellung unfähig waren, und beschlossen, wenn sie nicht irren konnten." 2. Ihre Spielwuth. Das Spiel, besouders das Würfelspiel, liebten sie leidenschaftlich. Da wurde alles eingesetzt: Haus und Hof, Weib und Kind, und war alles verspielt, so setzte man noch die eigne Person auf den Wurf. Ging auch dieser Wurf verloren, so war der Deutsche redlich genug, dem Gewinnenden ohne Widerrede und ohne Widersetzlichkeit in die Sclaverei zu folgen. 3. Die Streit-und Rachsucht. Im Frieden war ihnen nicht lange wohl; gabs keinen Krieg, so suchten sie Händel untereinander oder mit Fremden. Beleidigungen wurden nur selten vergeben; der Feind mußte büßen; die Blutrache war bei ihnen Sitte und Pflicht. Die Feindschaften des Vaters erbten fort auf die Kinder. Doch war auch Versöhnung zwischen den Verfeindeten möglich. Ein Todtschlag z. B. wurde gesühnt durch eine gewisse Anzahl von Zugthieren und kleinerem Vieh. Der geschlossenen Versöhnung traten alle Verwandten des Beleidigten bei. In der Kindererziehung waren die Germanen sehr sorgfältig. Die Abhärtung des Körpers begann schon bei der Geburt; unmittelbar nach derselben wurde das Kind in kaltes Wasser gelegt; schon in zartem Alter suchte man das Kind an Wind und Wetter zu gewöhnen. Die Knaben wurden schon frühzeitig mit auf die Jagd genommen und in der Handhabung der Waffen geübt. Ein Lieblingsspiel der Jünglinge bestand darin, nackt zwischen entblößten Schwertern und starrenden Lanzen, welche ihnen von Männern in Reihen entgegengehalten wurden, furchtlos zu tanzen. Empfangene Wunden achtete man nicht. Der schönste Tag für den Jüngling war der, wenn er in öffentlicher Volksversammlung von seinem Vater oder dem Fürsten des Stammes
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